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    Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen.

    Apostelgeschichte 2,1-47

„Vom Bitten zum Bieten“

Veranstaltung zur Förderung des Ehrenamts am Niederrhein

Im Gocher Kastell ging es um die Förderung des Ehrenamtes.

Das möchte niemand: Ein Ehrenamt, das aufreibt und mehr Freizeit frisst als gewünscht. Wie freiwilliges Engagement im Kreisdekanat Kleve gut funktonieren kann, ohne Stress und Unzufriedenheit, und wie Mitstreiterinnen und Mitstreiter für die Sache begeistert werden können, das stellten Simone Althoff und Martin Schroer von der Fachstelle Pastorale Strategie als Experten für Engagementförderung und theologische Grundsatzfragen im Bischöflichen Generalvikariat (BGV) rund 40 Ehren- und Hauptamtlichen aus den unterschiedlichen kirchlichen Bereichen bei einem Treffen im Gocher Kastell vor. Der Titel der Veranstaltung: „Vom Bitten zum Bieten“ machte deutlich, dass freiwilliges Engagement im kirchlichen Kontext nicht mehr selbstverständlich ist. Attraktive Rahmenbedingungen und Formen der verlässlichen Begleitung müssen bewusst weiterentwickelt werden.

Nach der Begrüßung durch Kreisdekanatsgeschäftsführer Patrick de Vries und einem Impuls von Dr. Andrea Spans vom Kreisbildungswerk kam Simone Althoff mit Malcolm Lichtenberger ins Gespräch. Der Ehrenamtskoordinator der Seelsorgeeinheit St. Christophorus in Emmerich berichtete anschaulich über seine Erfahrungen im Umgang mit Menschen, die sich freiwillig engagieren möchten oder selber Unterstützung suchen. „Wichtig ist, dass keiner überfordert wird“, betonte Simone Althoff schließlich. Es müsse klar sein, wo Ehrenamtliche gebraucht würden, wie viel Zeit für die Aufgabe zur Verfügung stehe und welche Qualifikation erforderlich sei. Das Prinzip kleiner Finger, ganz Hand ziehe nicht mehr. Simone Althoff warb dafür, die freiwillig Engagierten zu motivieren, sie zu begleiten und immer wieder den Kontakt zu ihnen zu suchen und zu halten. „Die Bereitschaft, sich ehrenamtlich einzusetzen, ist in Deutschland groß“, nannte Simone Althoff das Ergebnis einer Umfrage. Diese Bereitschaft gelte es zu nutzen – aber nicht auszunutzen. Eine Beobachtung, die Lichtenberger bestätigte.

Martin Schroer hatte zuvor die verschiedenen Formen von Engagement kurz skizziert: den traditionell Engagierten, der pflichtbewusst und schon immer dabei war; den neuen Engagierten, der Spaß und Freude daran habe, sich zeitlich, aber nicht uneingeschränkt binden lässt; und den spontan Engagierten, der kurzfristig mit viel Energie aktiv werden möchte, ohne sich in feste Strukturen zu begeben.

Nach der Vorstellung der Studie „Zusammenwirken von freiwillig und beruflich Engagierten“ durch Simone Althoff und Lena Dirksmeier (Caritasverband für die Diözese Münster) luden Anne-Kathrin Lehmann (Caritasverband Kleve) und Gudrun Blumenkemper (Caritas Kevelaer-Geldern), verantwortlich für die Gemeindecaritas, zu einem Gesprächskreis ein.

Die Rückmeldungen der Teilnehmenden spiegelte, dass die Fragen rund um die Zukunft des kirchlichen Ehrenamts immer wichtiger werden. Erste Antworten wurden in Goch gemeinsam gefunden.

Text: Bischöfliche Pressestelle
Foto: Kreisdekanat Kleve
20.03.2024