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    „Denn siehe, Gott hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf deinen Wegen.“

    Psalm 91,11

Pfarrei St. Maria Magdalena in Geldern pflanzte zwei Trauer-Blutbuchen

Die Mitglieder der Pastoralkonferenz haben an der Pfarrkirche St. Maria Magdalena Geldern an der gepflanzten Trauer-Blutbuche eine Andacht gehalten.

Mehr als 100 Trauer-Blutbuchen sind rund um den 18. November, den europäischen Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch, in zahlreichen Pfarreien und Einrichtungen im Bistum Münster als Symbol der Erinnerung gepflanzt worden. So auch in der Stadt Geldern und in St. Georg Kapellen.

„Unsere Pfarrei St. Maria Magdalena Geldern hat sich an der Pflanzaktion beteiligt, weil sowohl in der Stadt Geldern als auch in St. Georg Kapellen nachweislich Kinder und Erwachsene durch Priester missbraucht wurden. Die Trauer-Blutbuche ist für uns ein Zeichen der Mahnung und Erinnerung. Zugleich ist sie aber auch Ansporn, alles dafür zu tun, dass Missbrauch nicht wieder vorkommt. Daher haben wir in Geldern unsere Präventionskraft so eingesetzt, dass in allen kirchlichen Gruppen das Thema behandelt wurde und auch in Zukunft wachgehalten wird“, erklärt Pfarrer Arndt Thielen. Vor ihrer Pastoralkonferenz sind die Seelsorgenden zusammengekommen und haben an der gepflanzten Trauer-Blutbuche eine Andacht gehalten.

Mit der Pflanzaktion greift das Bistum einen Vorschlag von Betroffenen aus der Arbeitsgruppe Erinnerungskultur auf. Mit den Bäumen wollen Pfarreien und Einrichtungen an den sexuellen Missbrauch erinnern, den Priester und andere Vertreter der katholischen Kirche begangen haben. Auch an die Vertuschung durch kirchliche Verantwortungsträger, soll mit der Aktion erinnert werden. Gesetzt wird ein sichtbares Zeichen im Umgang mit dem sexuellen Missbrauch. Die Trauer-Blutbuche steht sinnbildlich für die Trauer um das Leid der Betroffenen, deren Leben durch sexuellen Missbrauch oft schwer geschädigt wurde. Dieser Baum mit seinem markanten Wuchs und dunkel gefärbten Blättern symbolisiert die Dauerhaftigkeit leidvoller Erfahrungen.

Zwei Anliegen verbinden sich mit der Pflanzung. Zum einen sollen die Bäume in den Pfarreien und Einrichtungen daran erinnern, das Unrecht und Leid, das Betroffene erlitten haben, nicht zu vergessen und aufmerksam zu bleiben. Zum anderen sollen sie dazu auffordern, sich weiterhin und dauerhaft mit dem Thema sexualisierter Gewalt auseinanderzusetzen, hinzuschauen, zuzuhören und zu handeln. Eine Gedenktafel vor den Bäumen unterstreicht diese Notwendigkeit und macht sie für alle sichtbar: „Er (der Baum) braucht Pflege, so wie der Schutz vor Missbrauch dauerhaft unsere Aufmerksamkeit erfordert.“ 

Text: Bischöfliche Pressestelle
Foto: Privat
19.11.2024