Zum Abschied wird es eng im Keller des katholischen Jugendheims in Haldern. In den Fluren, in den Gruppenräumen, die Treppe hinauf warten die Gäste, um sich von Hanni Peters zu verabschieden. Die 65-Jährige nimmt sich Zeit, nimmt Leute in den Arm und scherzt. Mehr als 27 Jahre war sie für die Leitung der „Kleinen offenen Tür“ (K.o.T.) verantwortlich, entsprechend lange kennt sie die Frauen und Männer, die Jugendlichen und
Kinder, die sie nun verabschieden.
Pfarrer Michael Eiden lacht: „Alle bis Mitte 40, die gerade hier sind, waren schon als Jugendliche hier, und einige haben Kinder, die auch regelmäßig ins Jugendheim kommen.“ Und Hanni Peters hat bei vielen Eindruck hinterlassen. „Manchmal war ich schon eine Art Ersatz-Mutter. Ich habe immer gesagt, dass man die Jugendlichen annehmen muss, wie sie sind, mit allen Ecken, damit sie sich auch weiterentwickeln können. Und mir wurde später von einigen gesagt, dass das, was ich gesagt habe, wichtig für sie war“, erzählt die 65-Jährige. Dass zu ihrem Abschied so viele ihrer ehemaligen Jugendlichen gekommen sind, freut sie. „Manche sehe ich nach vielen Jahren das erste Mal wieder, und alle sind ihre Wege gegangen“, sagt sie.
Zu den Abschiedsgästen gehörten Vertreterinnen und Vertreter des Ferienspaß, der Messdiener, des Pfarreirats, sowie eine Abordnung von „heimlich erfolgreich e.V.“ und Mitglieder des Kirchenvorstands, darunter Benedikt Brömling. Er sagt: „Die Jugendarbeit in Haldern verliert damit eine ihrer prägenden Personen.“ In Kürze wird Tim Jansen als neuer Leiter der K.o.T. seine Tätigkeit aufnehmen. Jansen leitete lange Zeit das Forsthaus Hasenacker bei Xanten und arbeitete bereits in der offenen Jugendarbeit der evangelischen Kirche in Haldern. „Wir freuen uns darüber, dass mit Tim Jansen eine Person aus dem Ort selbst die Leitung übernimmt und somit die offenen Jugendarbeit der katholischen Kirche weiter aufrecht erhalten
und angeboten werden kann“, erklärt Brömling. Und ganz weg ist Hanni Peters dann doch nicht. „Ich werde einige Stunden pro Woche hier arbeiten“, verspricht sie. Und weil sie sich nicht mehr um die Verwaltung kümmern muss, freut sie sich besonders darauf, „dass ich endlich mehr Zeit habe, mit den Kindern und Jugendlichen kreativ zu arbeiten, ohne dass mich jemand ruft, weil das Telefon klingelt“, wie sie mit zwinkerndem Auge sagt.
Text: Bischöfliche Pressestelle
Foto: Bischöfliche Pressestelle/Christian Breuer
06.09.2022