Am 14. Februar 1964 gründete der damalige Diözesanbischof von Münster, Joseph Höffner, die erste „Auswanderer-Mission für Italiener, die in unsere Diözese gekommen sind“, wie er damals in seinem Dekret schrieb. Die beiden heutigen Italienischen Missionen Münster und Niederrhein können somit in diesem Jahr ihr 60-jähriges Jubiläum feiern, was sie mit kleineren Aktionen in ihren Gemeinden das ganze Jahr über getan haben, darunter eine gemeinsame Wallfahrt nach Kevelaer. Zum Abschluss feierten die Gläubigen jetzt das große Fest beider Missionen zusammen mit Münsters Bischof Felix Genn.
Zu Beginn der Festmesse, die in der St. Erpho-Kirche in Münster in italienischer und deutscher Sprache gefeiert wurde, begrüßte der Bischof die Anwesenden mit der Feststellung, dass die zahlreichen Gläubigen italienischer Herkunft im Bistum Münster zu Hause seien.
Im anschließenden Festakt, der musikalisch mit bekannten italienischen Liedern zum Mitsingen gestaltet wurde, würdigten die anwesenden Gäste das Engagement der beiden Italienischen Missionen, die von Pater Biju Joseph (Münster) und Pfarrer León Velez Granada (Niederrhein) geleitet werden. Franz-Thomas Sonka, Diözesanbeauftragter des Bistums Münster, gab zu Beginn einen Überblick über die wechselhafte Geschichte von den sogenannten „Gastarbeitern“ vor 60 Jahren bis zu den heute neu Zugezogenen. Dabei betonte er die Wichtigkeit des Angebotes der Italienischen Missionen auch in der heutigen Zeit als Orte der Beheimatung in einem fremden Land. Eine gute gesellschaftliche Integration und eine neue Heimat zu finden sei nur möglich, wenn man die kulturellen Werte, die eigene Geschichte und die geistlichen Besonderheiten aus dem Kontext der Herkunftsregionen hier leben könne. „Das ermöglichen die Gemeinden anderer Muttersprache in unserem Bistum, dazu sind sie da“, betonte Sonka.
In ihren Grußworten bekräftigten der Nationaldirektor der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) für die Seelsorge in anderen Sprachen und Riten, Dr. Lukas Schreiber, der Delegat für die in Deutschland lebenden Italienerinnen und Italiener, Pfarrer Gregorio Milone, P. Teodoro O. Kalaw, Generaloberer der Adorno Fathers, und Monia Morresi, Pastorale Mitarbeiterin in der Italienischen Mission Münster, die Notwendigkeit und den Stellenwert der besonderen Seelsorge für die aus Italien stammenden Gläubigen auch in der heutigen Zeit und äußerten den Wunsch, dass dies in den deutschen Diözesen auch weiter gepflegt und finanziert werde.
Nach dem Festakt in der Kirche waren alle eingeladen zur Begegnung mit italienischen Spezialitäten in der Mission an der Ostmarkstraße, an der auch der Bischof teilnahm. Damit löste er sein Versprechen ein, dass er während der Einschränkungen in der Zeit der Pandemie gegeben hatte, die Italiener einmal an ihrem Ort zu besuchen.
Text: Bischöfliche Pressestelle
Foto: Franz-Thomas Sonka
20.11.2024