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    Denn für Gott ist nichts unmöglich.

    Lk 1,37

Weihbischof äußert sich zum Weltgebetstag zur Bewahrung der Schöpfung

Lohmann: „Krisen dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden“

Weihbischof Rolf Lohmann ist Umweltbischof der Deutschen Bischofskonferenz. (Foto: Bischöfliche Pressestelle / Christian Breuer)

„Dürre, Feuer, Fischsterben und vieles mehr – auch in diesem Sommer haben beunruhigende Meldungen über den Zustand von Klima und Natur die Nachrichten bestimmt. Meldungen, die uns nicht gleichgültig lassen können, weisen sie doch auf die immer dramatischeren Auswirkungen unseres Lebensstils auf die Umwelt hin.“ Auf diese Situation macht Weihbischof Rolf Lohmann, der in der Deutschen Bischofskonferenz für Umwelt- und Klimafragen zuständig und Vorsitzender der Arbeitsgruppe für ökologische Fragen der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen ist, am 26. August aus Anlass des Weltgebetstages für die Bewahrung der Schöpfung aufmerksam, den die Kirche am 1. September begeht. Lohmann ist Regionalbischof für den Niederrhein und den Kreis Recklinghausen. 

„Zur Bewahrung der Schöpfung sind unsere volle Aufmerksamkeit und unser entschlossenes Handeln dringend geboten. Wichtig ist im Moment, dass die Katastrophe des Krieges in der Ukraine und dessen Auswirkungen nicht dazu führen, beim Kampf gegen Klimawandel, Artenschwund und Umweltverschmutzung nachzulassen. Diese Krisen dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden“, sagt Weihbischof Lohmann.
Papst Franziskus mache auf die weltweiten Konflikte und den Klimawandel in seiner diesjährigen Botschaft zum Weltgebetstag zur Bewahrung der Schöpfung aufmerksam, wenn er schreibt: „Der Zustand der Zerstörung unseres gemeinsamen Hauses verdient die gleiche Aufmerksamkeit wie andere globale Herausforderungen wie schwere Gesundheitskrisen und kriegerische Konflikte.“ 

Weihbischof Lohmann fügt hinzu: „Die Verantwortung für die Schöpfung nimmt uns alle in die Pflicht. Papst Franziskus schreibt dazu, dass die ökologische Umkehr, die für nachhaltige Veränderungen nötig ist, auch eine gemeinschaftliche Umkehr ist. Vor diesem Hintergrund sind die bevorstehende UN-Klimakonferenz im November 2022 in Ägypten und die UN-Konferenz zur biologischen Vielfalt im Dezember 2022 in Kanada wichtige Treffen, von denen Signale des Aufbruchs und einer funktionierenden internationalen Zusammenarbeit ausgehen sollten.“  Eine gute Gelegenheit, Verantwortung für das Klima zu übernehmen und auf Missstände hinzuweisen, böte auch der nächste weltweite Klimastreik am 23. September 2022, zu dem die Fridays for Future-Bewegung aufrufe. „Ich unterstütze diesen Aufruf nachdrücklich“, so Weihbischof Lohmann. „Die Bewahrung der Schöpfung kennt keine Grenzen, welcher Form auch immer. Es braucht eine Haltung des Miteinanders und der Demut.“ Er wünsche allen, dass die diesjährige Schöpfungszeit bis zum Fest des Heiligen Franziskus am 4. Oktober Impulse, Momente der Reflexion und tiefere Zugänge zum Thema schenke: „Verschiedene, insbesondere spirituelle Formate laden dazu ein. Neue Motivation und Schaffenskraft, aber auch neue Hoffnung und Zuversicht mögen daraus erwachsen. Werden wir uns des Guten und Schönen in Gottes bedrohter Schöpfung immer mehr bewusst und leite diese Einsicht unser Handeln. Beten wir gerade am Weltgebetstag dafür, dass die Stimme der Schöpfung durch unser Zutun bald wieder ein Wohlklang sein kann“, so Weihbischof Lohmann.

Papst Franziskus schreibt in seiner Botschaft zum Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung bewusst an alle Menschen und ruft dazu auf, in der diesjährigen Schöpfungszeit „auf die Stimme der Schöpfung zu hören“. Dabei konstatiert er „eine Art Dissonanz in der Stimme der Schöpfung. Auf der einen Seite ist es ein süßes Lied, das unseren geliebten Schöpfer preist, auf der anderen Seite ist es ein bitterer Aufschrei, der unsere menschliche Misshandlung beklagt“.
Hintergrund
Papst Franziskus hat 2015 den 1. September als Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung für die katholische Kirche eingeführt. Mit der Wahl dieses Datums griff der Papst eine orthodoxe Tradition auf und stellte so den Weltgebetstag von Anfang an in einen ökumenischen Kontext. Bereits im Jahr 1989 lud der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel Dimitrios „die ganze orthodoxe und christliche Welt“ ein, am 1. September „zum Schöpfer der Welt zu beten: mit Dankgebeten für die große Gabe der geschaffenen Welt und mit Bittgebeten für ihren Schutz und für ihre Erlösung“.
Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) führte den ökumenischen Tag der Schöpfung auf dem zweiten Ökumenischen Kirchentag 2010 in München ein. Der 1948 gegründeten ACK in Deutschland gehören 18 Kirchen an. Sieben Kirchen sind Gastmitglieder, fünf ökumenische Organisationen haben Beobachterstatus. Die Mitglieder, Gastmitglieder und Beobachter entsenden Delegierte in die ACK, die zweimal im Jahr zur Mitgliederversammlung zusammenkommen. Alle drei Jahre wählt die Mitgliederversammlung den Vorstand der ACK. Derzeit ist Erzpriester Radu Constantin Miron Vorsitzender. Die Deutsche Bischofskonferenz wird durch Weihbischof Dr. Nikolaus Schwerdtfeger (Hildesheim) vertreten. Der diesjährige ökumenische Tag der Schöpfung findet ebenfalls am 1. September statt. Er wird zentral von der ACK bei der Vollversammlung des ökumenischen Rates der Kirchen in Karlsruhe begangen. Weitere Informationen finden Sie unter www.oekumene-ack.de.

Die Botschaft des Papstes zum Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung am 1. September 2022 steht auf www.dbk.de unter Papstbotschaften bereit. Informationen zu den Themen Bewahrung der Schöpfung, Klima und Umwelt sowie eine Sammlung der wichtigsten Äußerungen der Deutschen Bischofskonferenz finden Sie auf der Themenseite unter www.dbk.de/themen/klima-und-umwelt.

Text: Bischöfliche Pressestelle
 

Matomo