Stimmen von Synodalen vom Niederrhein

Die Delegierten berieten drei Tage lang in Frankfurt am Main.

In Frankfurt am Main haben sich zum fünften und letzten Mal die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Synodalversammlung des Synodalen Wegs der katholischen Kirche in Deutschland beraten. Zu den Teilnehmerinnen gehörte Brigitte Lehmann, Vorsitzende des Diözesankomitees der Katholiken im Bistum Münster, aus Geldern-Walbeck. „Grundsätzlich waren die Streitpunkte vorherzusehen, da es dieselben waren wie schon zu Beginn des Synodalen Weges und da es auch immer noch dieselben Verweigerer unter den Bischöfen waren. Immerhin waren viele so fair mit Enthaltung zu stimmen, sodass die Papiere zu guter Letzt jeweils mit entsprechender Mehrheit abgestimmt werden konnten. So waren sich die meisten einig, dass es grundsätzlich Veränderungen geben muss“, resümiert sie.

Sie empfinde den Synodalen Weg als Erfolg: „Die allermeisten Synodalen haben auf Augenhöhe miteinander kommuniziert und vor allem auch zugehört und so hat sich in den letzten drei Jahren ein Miteinander entwickelt, das hoffentlich in die Zukunft wirkt. Der installierte synodale Ausschuss macht mich zuversichtlich, dass Synodalität auf Dauer gestellt werden kann“, erklärt Brigitte Lehmann. Im Bistum Münster seien „bereits jetzt viele Dinge möglich und werden auch in etlichen Pfarrgemeinden umgesetzt. Gleichzeitig hat sich das Bistum in mehreren Strukturprozessen auf den Weg gemacht, um sich neu aufzustellen. Hier ist es wichtig, dass dieser Prozess ergebnisoffen bleibt und visionär gedacht wird. Dies wird durch den Prozess zur Entwicklung pastoraler Strukturen bereits weitestgehend umgesetzt.“

Ein optimistisches Fazit zieht Weihbischof Rolf Lohmann, Regionalbischof für den Niederrhein und Recklinghausen: „Wir sind, und das ist entscheidend, in meinen Augen vernünftig auseinander gegangen. Es gab viele qualifizierte Wortbeiträge und am Ende zu allen Texten, die zur Abstimmung standen, eine große Zustimmung. Dazu mussten alle Seiten aufeinander zugehen und gemeinsam an Kompromissen arbeiten. Dass die Bereitschaft dazu groß war und es schließlich gelungen ist, Einigungen zu erzielen, macht mich zuversichtlich und hoffnungsvoll.“ Im Bistum Münster sei man nach seiner Ansicht „auf einem guten Weg“. Die Kirche brauche „eine noch stärkere Einbindung der Laien, und zwar auf Augenhöhe mit den Hauptamtlichen. Dazu gehört, sie zu dem Dienst zu befähigen, den sie leisten möchten und ihnen Aufgaben in der Seelsorge anzuvertrauen, auch mit Blick auf Leitungsverantwortung. Und wir müssen in unserem Bistum weiter darum ringen, die Rolle der Frauen in unserer Kirche zu stärken und zu einem neuen Verständnis des Weiheamtes zu kommen. Wir müssen die junge Generation einbinden und darauf hören, welche Wünsche sie äußern und welche Bilder von Gemeinde und Kirche sie entwickeln.“

Text: Bischöfliche Pressestelle
Foto: Synodaler Weg/Maximilan von Lachner
12.03.2023